Kurzvita:
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- Interpretationen von Phänomenen des Lebens
- Affirmative und sozialkritische Tendenzen
- Illustrationen
- Abstrakte Form – und Farbkombinationen
- Digitale Bildbearbeitung
Die moralische Funktion der Kunst
In Literatur und Malerei
Haben Bildende Künstler und Schriftsteller nicht die Aufgabe, die Gemüter der Betrachter zum Beispiel durch
schöne Landschaftsmotive und Blumenstillleben zu erfreuen und in der
Literatur in den unterschiedlichen Textgattungen die schöne Seite des
Lebens zu schildern, um den Leser in eine Traumwelt zu führen? Die Frage
lässt sich bejahen, denn die Rezeption von aufbauenden und
affirmativen, lebensbejahenden Phänomenen in der Kunst stärkt die Seele des Rezipienten.
Es gibt allerdings auch eine schmerzensreiche Seite des Lebens, mit der sich Künstler und Schriftsteller als intensive Beobachter allen Geschehens in einer Art Diagnose konstatierend auseinandersetzen.
Bilder
mit sozialkritischen Motiven, bei denen mancher Betrachter beim
Erfassen der Bildinhalte den Blick lieber abwenden möchte, als zu
verweilen, verursachen die Frage nach der moralischen Funktion der
Kunst.
Es
sind oft farbenprächtige Motive, die Phänomene, Missstände in der
Gesellschaft, zeigen, die uns tagtäglich umgeben, an die wir uns
aufgrund der Häufigkeit und Vielfältigkeit der Erscheinungsweisen, mit
denen wir in den Medien blitzartig konfrontiert werden, schon zu
gewöhnen scheinen oder glauben, nichts daran ändern zu können.
Doch
ist es nicht nur eine Frage der Einstellung, Haltung, jedes Einzelnen
von uns, die eine konkrete Einflussnahme auf diese negativen Phänomene
des Lebens bewirken kann?
Sicher, es ist bequemer wegzuschauen. Doch gerade solche Gemälde mit sozialkritischen Sujets, denen wir in Galerien, Museen oder im Internet begegnen, zwingen uns, dass wir hinschauen. Sie geben Zeit für eine intensive Betrachtung, die Möglichkeit zu reflektieren mit der Absicht, uns aufzurütteln und zu sensibilisieren. Sie möchten berühren und weiterhin, dass
wir als Folge unserer emotionalen Betroffenheit über das Dargestellte
einer diagnostizierten Wirklichkeit, schließlich auch hilfreich und
konstruktiv tätig werden.
Ähnlich
verhält es sich mit sozialkritischen Texten. Glück und Unglück der
anderen lässt viele Menschen gleichgültig, macht zum Teil neidisch und
schadenfroh. In Texten behandeltes Mitleid als moralisches Handeln ist
kein Verkaufsschlager. Vielmehr ist Unterhaltung angesagt.
Amoralisches Verhalten findet seinen Platz häufig zur Unterhaltung, wo
es zum Beispiel in Kriminalromanen präsentiert wird.
Humanität
ist bekanntlich nichts uns fertig Gegebenes, sondern Aufgabe und Ziel
unserer Bemühungen, als Erziehungsauftrag, den die Schule und alle
Bildungsstätten in unterschiedlichen Bereichen und Textgattungen und den auch gewissenhaften Eltern im Elternhaus zu erreichen und zu verwirklichen suchen.
Die
in diesem Blog präsentierten Bilder umfassen ein Spektrum an zum Teil
farbenfrohen expressiven Darstellungen, die inhumanes Verhalten in der
aktuellen Gegenwart zeigen, interpretieren, visualisieren. Sie
diagnostizieren Missstände und verdeutlichen auch als Mahnung das Ausmaß
an Negativbeispielen, die in der Quantität der tatsächlichen
Vorkommnisse auch exemplarisch in diesem Rahmen nicht erfasst werden
können, insbesondere inhumanes Verhalten im Hinblick auf Kinder und Erwachsene.
Die
Farbenvielfalt mancher Bilder fesselt zunächst den Blick und zwingt den
Betrachter genauer hinzuschauen und hinter der Welt der bunten
Oberfläche die Schattenseite des Lebens zu erkennen, die sich nicht nur
in den zwischenmenschlichen Beziehungen zeigt, sondern auch im Umgang
mit den Tieren.
In
Korrelation zur malerischen Visualisierung der Negativerscheinungen
wird der Leser auch in den lyrischen Texten in einen Dialog eingebunden
und gebeten, sich nicht nur für die Zeit der Lektüre mit dem
behandelten Unrecht und Leid, das viele Menschen erleiden müssen, in
Reflexionen und pragmatisch auseinanderzusetzen.
Die moralische Funktion der Kunst zeigt sich hier sowohl in der Lyrik als auch ebenso drastisch in den präsentierten Sujets der Malerei. Die Visualisierung ist verbunden mit der Intention, Betrachter und Leser für
Ethik und Moral zu sensibilisieren, humanes Handeln erneut
eindringlich in das Bewusstsein zu rufen in diesem schmerzensreichen
Leben, das neben all den positiven Phänomenen leider auch amoralisch,
antisozial, asozial, psychopathisch ist, ein Zeichen der Soziopathie.
Maria Therese Löw